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Ehrgeizig und riesiges Talent: Leander Ihle ist der Top-Nachwuchsläufer der LAZ Puma Rhein-Sieg. Foto: Lucas Hemkes
01.05.2021

Leander Ihle kennt kein Limit nach oben

Bergheim Langstrecken-Talent Leander Ihle ist zum GA-Sportler des Monats gewählt worden. Nach Bronze bei den deutschen Crossmeisterschaften hat der 16-Jährige den Kreisrekord über 10 000 Meter in seiner Altersklasse aufgestellt.

Das stolze Lächeln ist durchs Telefon praktisch zu hören. „Das ist schon cool“, sagt Leander Ihle. „Mein Trainer hat mich gerade angerufen, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Meine Eltern waren auch total überrascht“, berichtet der 16-Jährige ein wenig schüchtern, aber glücklich. Gründe, stolz zu sein, hat der Elftklässler aus Bergheim genügend. Vor wenigen Wochen hat er bei einem Nachwuchslauf den Kreisrekord über 10 000 Meter in seiner Altersklasse in 32:15 Minuten praktisch pulverisiert – und jetzt ist er dafür zum GA-Sportler des Monats März gewählt worden.

„Leander hat mich jetzt schon mehrfach komplett umgehauen“, sagt sein Trainer Lucas Hemkes über den jungen Leichtathleten der LAZ Puma Rhein-Sieg. Etwa bei den deutschen Crossmeisterschaften im vergangenen Jahr. Leanders erster großer Wettkampf, nach nur einem halben Jahr richtigem Leichtathletik-Training, und gleich holte er die Bronzemedaille, obwohl die meisten Kontrahenten ein Jahr älter waren als er. „Wenn Leander konstant trainieren kann, dann gibt es nicht viel, was ich ihm nicht zutraue“, meint Hemkes, der als Mathematik- und Philosophie-Lehrer an der Gesamtschule Siegburg arbeitet.

Begeistert von den Leistungen, vor allem aber der Einstellung Ihles ist auch Thomas Eickmann. Der ehemalige Spitzen-Marathonläufer und heutige Cheftrainer der LAZ ist voll des Lobes für den 16-Jährigen. „Leander ist ein Mega-Talent. Um das zu erkennen, braucht man keine große Fachkompetenz“, sagt Eickmann. Und fügt hinzu: „Ich habe selten einen Jungen gesehen, der so viel Fleiß und Ehrgeiz zeigt und das gepaart mit solch einem Talent.“ Und aus eigener Erfahrung als Trainer sagt er: „Solche Athleten wie Leander sind für jeden Trainer ein Traum – der absolute Jackpot.“

Den hat nun auch Ihle geknackt, mit dem Gewinn der GA-Sportlerwahl. Immerhin hat sich der junge Langstreckenläufer gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Auf dem zweiten Platz landete mit Nico Wegner der aktuell beste Spieler des Volleyball-Zweitligisten TuS Mondorf. Den dritten Rang teilen sich Christopher Gottschalk vom TKD Swisttal, der bei den Sofia Open seinen ersten internationalen Titel im Taekwondo gewann, und Handbikerin Annika Zeyen, die bei den Crossfit Games den zweiten Rang belegt hatte. Florett-Fechter André Sanita kam für seinen Sieg bei der German Masters B Series auf den fünften Platz.

Zu seinem Sieg hat Ihle auch einiges selbst beigetragen. „Ich habe natürlich für mich abgestimmt“, sagt er lachend. Und er hat seinen Klassenkameraden am Collegium Josephinum in Bonn Bescheid gesagt. Diesen Ehrgeiz kennt Hemkes von dem jungen Mann, der im kommenden Jahr sein Abitur macht, nur zu gut. „Man muss Leander manchmal bremsen, er will sonst zu viel.“ Bis 15 spielte Ihle beim SV Bergheim Fußball. Doch nebenbei ging er immer laufen oder Radfahren. „Am Anfang mit meinem Vater, aber der konnte bald nicht mehr mithalten“, erzählt er. Der Wechsel zur Leichtathletik war nur die logische Konsequenz.

Heute trainiert er sechs Mal die Woche, läuft bis zu 20 Kilometer am Tag. Und es wären auch mehr, wenn sein Trainer kein Veto einlegen würde. „Leider hat Leander immer wieder Verletzungsprobleme, die müssen wir in den Griff kriegen“, sagt Hemkes. So konnte er etwa bei den deutschen Meisterschaften wegen eines Knochenödems nicht antreten.

Dabei ist der junge Bergheimer alles andere als wehleidig. Bei den Crossmeisterschaften war ihm ein Gegner mit den langen Spikes, die unter den Schuhen angebracht sind, auf den Fuß getreten. Noch Stunden später blutete die Wunde. „Mitten in der Nacht bekam ich eine SMS von ihm: ,Das ist halt der Preis für Bronze!’“, erinnert sich Hemkes. „Leander lässt sich durch nichts unterkriegen.“

Autor Tobias Schild

Quelle: Artikel des General Anzeigers